SICHERHEITSTIPPS

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen oft ein großer Schock. Die Verletzung der Privatsphäre verändert nicht nur das verloren gegangene Sicherheitsgefühl. Sie kann auch Auslöser für schwerwiegende psychische Schäden sein, welche oft Jahre andauern können und sogar bis zur Aufgabe der Wohnung und dem Austausch der gesamten Kleidung führen können.

 

Sicherungstechnische Maßnahmen (elektronische und mechanische) leisten einen großen Beitrag zu Ihrer Sicherheit. Ergänzt durch richtiges Verhalten und nachbarschaftliche Hilfe wird es Gaunern sehr schwer fallen, Einbrüche oder Diebstähle zu begehen.

Der materielle Schaden lässt sich ersetzen –
der seelische Schaden ist nur schwer wieder gut zu machen.

 

Mit den nachfolgenden Tipps soll aufgezeigt werden, wie man sich und sein Eigentum wirksamer gegen Einbrecher schützen kann. Dabei ist das richtige Verhalten genauso wichtig wie sinnvolle technische Einbruchsicherungen am Haus oder an der Wohnung. Zwischen einzelnen Sicherungsmaßnahmen gibt es keine genaue Grenze. Mechanische und elektronische Sicherungsmaßnahmen müssen sich ergänzen. Bei allen angeführten Maßnahmen ist das Verhalten des einzelnen Menschen wichtig.

 

Grundsätzlich gilt: Je mehr Hindernisse dem Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto schwerer kommt er ans Ziel.

Allgemeine Maßnahmen

  • Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis an (bietet sich vor allem bei Umzug / Neubau an, hilfreich bei der Fahndung)
  • Schmuck- und Kunstgegenstände fotografieren
  • Gerätenummern Ihrer wertvollen Gegenstände notieren und fotografieren
  • Hausschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüsseldepot geben oder einer Vertrauensperson übergeben
  • Mieten Sie bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer
  • Sparbuch und Losungswort getrennt aufbewahren
  • In den Abendstunden Zeitschaltuhren verwenden
  • Terrassentüren durch einbruchshemmende Rollbalken oder Scherengitter sichern
  • Lassen Sie eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung installieren
  • Bewegungsmelder anbringen
  • Kellerabgänge beleuchten
  • Außensteckdosen sollten von innen abschaltbar sein, um Einbrechern nicht die Möglichkeit zur Stromabnahme (Anschluss einer Bohrmaschine) zu geben.
  • Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen
  • Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Während des Urlaubes oder sonstiger Abwesenheit sollten die Briefkästen geleert und Werbematerial beseitigt werden. Das Haus sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. Die Nachbarschaftshilfe ist hier besonders wichtig.
  • Vergessen Sie nicht, Fenster, Terrassentüre und Balkontüre zu schließen
  • Vergewissern Sie sich beim Weggehen vielleicht noch ein zweites Mal, ob Ihr Schloss versperrt ist
  • Keine Wohnungsschlüssel unter Fußabstreifer und Blumentöpfen verstecken
  • Vermeiden Sie unübersichtliche Bepflanzung direkt am Haus
  • Räumen Sie weg, was Einbrechern nützen könnte (Leitern, Kisten usw.)
  • Im Winter für Schneeräumung sorgen
  • Nur unterirdische Telefonleitungen sind sicher

Grundsicherung Hauseingangstüre - Schutzbeschlag

Jede unprofessionell gesicherte Tür ist für Einbrecher sofort als leichtes Ziel erkennbar. Bei vielen Eingangstüren ist es nicht zu übersehen: Der Zylinder steht weit über, und oft lässt sich auch der Beschlag einfach abschrauben. Nicht nur den Profis wird damit der Einbruch leicht gemacht.

Ein Sicherheitsbeschlag schützt sowohl das Einsteckschloss als auch den Türzylinder vor Abbrechen und Ziehen. Zu achten ist auf die Prüfsiegel DIN, TÜV und VdS. Sie bestätigen ein Höchstmaß an Sicherheit.

Grundsicherung hauseingangstüre - Zusatzschloss

Einbrecher werden immer raffinierter. Trickdiebstähle sind eine wachsende Gefahr, und gerade Menschen im Seniorenalter sind der Dreistigkeit der ungebetenen Besucher oft schutzlos ausgeliefert. Hier bringt ein Tür-Zusatzschloss mehr Sicherheit ins Haus bzw. direkt an die Haustür. Allein die Sichtbarkeit von außen reicht im Regelfall, damit ein eventueller Einbrecher von seinem Vorhaben absieht, und sich ein anderes Ziel sucht.

Sicherung von türen

Einbruchhemmende Türen sind vollständige Türelemente einschließlich Zarge, die dazu bestimmt sind, in eingebautem, geschlossenem und verriegeltem Zustand einen Einbruch zu verhindern bzw. zu erschweren.
Der Sicherheitswert einer Verschlusseinrichtung hängt wesentlich von der Beschaffenheit des Schließbleches und seiner Befestigung ab. Winkeleisen oder Schließbleche aus Chromnickelstahl erhöhen die Sicherheit. Solche Schließbleche sollten auch mittels Schwerlastdübel in der Zarge oder im Mauerwerk verstärkt befestigt, eingebaut werden.
Mehrfachverriegelungen erhöhen die Sicherheit einer Tür wesentlich. Diese Verschlüsse lassen sich nachträglich in die meisten Türen einbauen. Die Industrie bietet verschiedene Möglichkeiten an. Die Zargen sollten allerdings entsprechend massiv ausgeführt sein.
Querriegelschlösser lassen sich als Zusatzschlösser nur an Türen mit tragfähigen Bändern montieren. Der Sicherheitswert einer derartigen Verriegelung hängt wesentlich von der Befestigung der Schließkästen im Mauerwerk ab. Querriegelschlösser werden auch – wie Kastenschlösser – mit Sperrbügel angeboten und vereinigen dann einen Einbruchs- und Überfallschutz. Empfohlen werden diese Zusatzschlösser vorwiegend bei Kellertüren.
Nicht nur auf das Schloss kommt es an. Der Zylinder sollte unbedingt mit einem Sicherheitsbeschlag geschützt sein. Sichern Sie Ihre Eingangstüre durch zwei Schlösser verschiedener Bauart oder eine Mehrfachverriegelung. Verwenden Sie nur Sicherheitszylinder, die aufbohr-, nachsperr- und abreißsicher sind. Der Außenbeschlag muss aus gehärtetem Stahl bestehen und von innen verschraubt sein. Lassen Sie sich vom Fachmann ein Zusatzschloss mit Sicherheitsbügel montieren. Dies erhöht den Widerstandswert der Türe erheblich. Außerdem bietet der Fangbügel zusätzlichen Schutz gegen ungebetene Besucher!

Sicherung von Fenstern

Bei Neu- oder Umbau wird der Einbau von einbruchshemmenden Fensterelementen empfohlen. Ein hoher Widerstand wird durch Pilzkopfbeschläge und Zwillingsbolzenverschlüsse erreicht.
Einbruchshemmende Fenster gibt es in den Widerstandklassen 1 bis 4.
Die Art der Rahmen, Scheiben, Gläser und der Verriegelung ergeben zusammen das sichere Fenster. Bei Einfamilienhäusern und Wohnungen, deren Fenster leicht erreichbar sind, sollten die Fenster und Rahmen so beschaffen sein, dass sie Körpergewalt und einfachen Werkzeugen standhalten. Ein abschließbarer Fenstergriff wird empfohlen.
Bei einem einbruchshemmenden Glas sollte es sich zumindest um ein Dreifachisolierglas handeln (Verbundsicherheitsglas). Zudem sollte das Fenster einfachen Werkzeugen einen entsprechenden Widerstand bieten.
Bei einem einbruchshemmenden Fenster ist es dabei wichtig, dass alle Komponenten wie Fensterrahmen, Fenster, Beschläge, Fenstergriff und Glas auf einander abgestimmt sind. Besonders der Fensterrahmen muss fest mit dem Mauerwerk verschraubt sein. Einschäumen alleine genügt nicht. Der Einbruchschutz kann bei älteren Fenstern zum Teil durch Zusatzbeschläge erhöht werden.

Sicherung von / mit rollläden

Rollläden können häufig durch einfaches Hochschieben leicht überwunden werden. Wo Rollläden gegen das Vorziehen und das Hochschieben Widerstand bieten sollen, müssen sie in stabilen, fest verankerten Führungsschienen laufen und durch Stifte oder Sperren im oberen Drittel gesichert sein.
Einbruchhemmende Rollläden haben aufgrund des verwendeten Materials und der Konstruktion einen höheren Widerstandswert.
Rollläden sollten grundsätzlich nur nachts geschlossen sein, und nicht schon tagsüber auf Ihre Abwesenheit hinweisen.
Trotz des Einbaues von geprüften einbruchshemmenden Rollläden kann nicht auf die Sicherung der Fenster verzichtet werden.
Der Einbau von Standartrollläden reicht für einen Einbruchsschutz nicht aus. Sie besitzen keine einbruchshemmende Wirkung und dienen lediglich dem Sonnen- und Sichtschutz. Mit einer Zusatzsicherung können aber auch diese Rollläden zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden.

Sicherung von Garagen

Einbrecher dringen in die meist schlecht oder gar nicht gesicherte Garage ein, um von der Garage aus leicht und ungesehen in das Wohnhaus gelangen zu können.
Sie sollten bereits bei der Planung prüfen, ob zwischen Garage und Wohnhaus unbedingt eine Türe benötigt wird.
Falls eine Tür notwendig ist, sollte bereits in der Planungsphase ein geprüftes, einbruchhemmendes Garagentor berücksichtigt werden.
Schwingtore sollten mit stabilen Stangenverriegelungen ausgestattet werden. Die Beplankung darf von außen nicht entfernbar sein und der Schließzylinder sollte geschützt eingebaut werden.

Alarmanlagen

Viele potenzielle Einbrecher lassen sich von einer Alarmanlage abschrecken. Es ist deshalb sinnvoll, zu den mechanischen Sicherungen den Einbau einer von einer Fachfirma geplanten, eingebauten und gewarteten elektronischen Alarmanlage zu überlegen.

In diesem Zusammenhang muss unbedingt davor gewarnt werden, Billigprodukte zu verwenden. Die meisten dieser Anlagen können die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und tragen lediglich dazu bei, den Ruf von elektronischen Sicherungen zu verschlechtern.

Tipps für Fahrzeuge

Etwa alle 10 Minuten wird in Österreich in ein Kraftfahrzeug eingebrochen.
Viele Autobesitzer machen es den Tätern leicht und lassen Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen. Autoeinbrecher gehen den Weg des geringsten Widerstands und „arbeiten“ selten auf gut Glück. Sie beobachten die Umgebung und sehen nach, ob Gegenstände sichtbar im Wagen zurückgelassen wurden. Täter, die es nur auf den Inhalt des Fahrzeugs abgesehen haben, knacken in Sekundenbruchteilen das Türschloss oder schlagen kurzerhand eine Seitenscheibe ein.
Sehr begehrte Beutestücke sind vor allem Autoradios, Laptops, Handys, Handtaschen, Aktenkoffer, Geldbörsen und CDs.
Versichern allein schützt nicht vor Schaden.
Versicherungen ersetzen bei Vorhandensein einer entsprechenden Versicherung (Kasko) zwar den Sachschaden am Wagen, in der Regel aber nicht das, was aus dem Fahrzeug gestohlen wurde.
Ihr Fahrzeug ist kein Tresor!!!
Tipps:
• Keine Wertgegenstände (Handy, Laptop, Geldbörse usw) im Fahrzeug liegen lassen.
• Wagenschlüssel immer abziehen und das Fahrzeug versperren; selbst wenn man es nur für kurze Zeit (zB um die Tankrechnung zu bezahlen) verlässt.
• Fehlen des Tankdeckels ernst nehmen.
• Sperrstöcke, die das Lenkrad fixieren, sind schwer zu knacken.
• Dieselbe Wirkung erzielen Schlösser an Schalthebel oder Handbremse.
• Elektronische Wegfahrsperren unterbrechen Benzinpumpe, Zündung und Zündspule.
• Teure Autos mit einer hochwertigen Alarmanlage ausrüsten und mit einer Wegfahrsperre kombinieren.
• Autoradiopass ausfüllen und gut aufbewahren – nicht im Fahrzeug.
• Besonders wertvolle Felgen, Schi- und Fahrradträger mit Schlössern sichern.
• Wird das Fahrzeug aufgebrochen, sofort die nächste Polizeiinspektion verständigen.
Autokennzeichen im Radio einspeichern:
Nach dem Einschalten erscheint das Kennzeichen im Display. Der rechtmäßige Besitzer ist so leicht auszuforschen, wenn das gestohlene Radio bei einem Dieb beschlagnahmt wird.
Individuelle Nummer in das Radiogehäuse eingravieren:
Die Nummer sollte im Autoradiopass eingetragen sein. Das erleichtert der Exekutive ebenfalls, den Namen des Eigentümers zu ermitteln. Um ganz sicher zu gehen, sollten mehrere Möglichkeiten angewendet werden.
Tipp:
Den Autoradiopass ausfüllen und nicht im Wagen aufbewahren. Dies erleichtert nicht nur die Schadensabwicklung mit der Versicherung im Fall eines Diebstahls, sondern auch der Exekutive die Fahndung nach den Tätern.

• Gelegenheit macht Diebe: Sperren Sie das Auto immer ab, auch wenn Sie es nur kurz verlassen.
• Verschließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster, Türen und das Schiebedach sorgfältig. Den Kofferraum am besten separat und nicht über die Zentralverriegelung versperren. Der Kofferraum sollte auch während der Fahrt verschlossen sein, so kann bei einem verkehrsbedingten Halt ein Diebstahl verhindert werden.
• Keine Wertsachen im Auto liegen lassen (auch nicht versteckt oder im Kofferraum). Der Wagen ist kein Tresor.
• Nehmen Sie die Bedienungsleiste des Autoradios auch ab, wenn Sie das Kraftfahrzeug nur kurz verlassen.
• Haben Sie ein mittels Code gesichertes Radio, notieren Sie sich die Nummer. Bewahren Sie den Code nicht am Gerät, in der Bedienungsanleitung oder auf einem Zettel im Wageninneren auf!
• Alarmanlagen sind ein wesentlicher Schutz vor Autoeinbrechern. Die Anlage (mit Innenraumüberwachung) sollte von einem Fachmann eingebaut und eingestellt werden. Billige Alarmanlagen verursachen häufig Fehlalarme oder sind leicht zu überwinden. Eine Alarmanlage kann aber nur dann Schutz bieten, wenn Sie auch eingeschaltet ist.
• Hochwertige Felgen sollten mit abschließbaren Radmuttern gesichert werden. Dachboxen oder andere Gepäckträger sollten mit einem Schloss gesichert werden.
• Auch An- und Aufbauten oder anderes Zubehör üben einen gewissen Reiz auf Diebe aus.
• Heben Sie sich Rechnungen auf und notieren Sie sich Individualnummern von Wertgegenständen oder kennzeichnen Sie diese selber.

Quelle: Bundeskriminalamt